Umstellung der Flotte soll in 2035 abgeschlossen sein
Die Bremer Straßenbahn (BSAG) hat in Blumenthal ihren ersten kompletten Betriebshof für den E-Bus-Betrieb aus- und umgerüstet.
Seit Frühjahr 2024 wurde er modernisiert, von der Ladeinfrastruktur bis zur Werkstatt, teilte das Unternehmen am 19. Juni mit. Ab Ende Juni seien dann 50-E-Gelenkbusse auf den 90er-Linien in Bremen-Nord im Einsatz. Am 19. Juni haben Bremens Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal und Thorsten Harder, Technischer Vorstand der BSAG, das Projekt vorgestellt.
»Der erste große Meilenstein ist erreicht, um den Öffentlichen Personennahverkehr in Bremen langfristig auf Elektromobilität umzustellen. Wir erfüllen damit nicht nur die Umweltschutzziele von Bund und Land. Wir steigern mit einem modernen, emissionsarmen ÖPNV auch die Lebensqualität in unserer Stadt – mit sauberer Luft und weniger Verkehrslärm«, betont Mobilitätssenatorin Ünsal. In Kombination mit dem Angebotsausbau bei Bus und Straßenbahn steigere der Einsatz moderner Elektrobusse zudem die Attraktivität des ÖPNV. »Das
ist ein großer Baustein auf dem Weg zur erfolgreichen Verkehrswende«, so Ünsal.
BSAG-Technikvorstand Harder betont: »Wir sind sehr stolz, dass an der Ermlandstraße in Bremen-Nord unser erster Elektrobus-Betriebshof entstanden ist. Ab Ende Juni sind von dort 50 neue, batteriebetriebene Gelenkbusse auf den 90er-Linien unterwegs - 35 Mercedes-Gelenkbusse sowie die 15 Busse des spanischen Herstellers Irizar. Dann hat die BSAG insgesamt 70 E-Busse im Einsatz. Knapp ein Drittel unserer Busflotte ist mittlerweile batterieelektrisch unterwegs. Bis 2035 wird unsere gesamte Busflotte elektrisch fahren.«
Für die Beschaffung der 50 E-Gelenkbusse und die Erstellung der dazugehörigen Logistik in Bremen-Nord sind laut BSAG rund 96 Millionen Euro investiert worden. Davon trägt die Stadt Bremen etwa 59 Millionen Euro, 14,7 Millionen Euro trägt die BSAG selbst. Das Projekt wird zudem mit 22,2 Millionen Euro im Rahmen der »Richtlinie zur Förderung von Bussen mit alternativen Antrieben im Personenverkehr« durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Der Umbau des Betriebshofs umfasste nach Auskunft des Unternehmens neben den Ladestellen auch ein Infrastrukturgebäude für die Ladetechnik und die Installation eines Last- und
Lademanagementsystems. Errichtet wurden zudem Stahlbetonwände für den Brandschutz. Die neue E-Bus-Werkstatt mit zwei Arbeitsständen nimmt im August den Betrieb auf. Darüber hinaus gibt es Abstellflächen für die 50 E-Gelenkbusse sowie die noch verbleibenden Dieselbusse. Eine Reserve an Dieselbussen verbleibe vor Ort, da einige Kurse im Bremer Norden bis zu 400 Kilometer erreichen würden. »Die Reichweite der herstellerseitig angebotenen Fahrzeuge reicht aktuell noch nicht aus, um solche Strecken zurücklegen zu können. Deshalb werden auf einzelnen Kursen zunächst auch weiterhin Dieselbusse unterwegs sein«, erklärt Harder.
Bereits seit April seien laut Harder mehr als 250 Fahrende in Bremen-Nord auf dem neuen Fahrzeugtyp unterwiesen und für den Einsatz auf E-Bussen geschult worden. In der Werkstatt seien die Mitarbeitenden in der Hochvolt-Technik und im Umgang mit batterieelektrischen Bussen ausgebildet worden. Nach den noch ausstehenden Rückbauarbeiten wird der Betriebshof Ende September komplett fertiggestellt sein.
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